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Von Seen über Wildgehege bis zum Meer

Wie angekündigt kamen dann auch das Gewitter und Schlechtwetter-Tage auf, die wir an verschiedenen Stellplätzen „ausgesessen“ haben. Leider glichen die angesteuerten Stellplätze, die eher im Hinterland lagen, Müllhalden, an denen vom Sofa über den Kühlschrank bis hin zu altem Baumaterial alles entsorgt wurde. Und das wird uns auf der Reise wohl noch einige Male begegnen. Sowas ist man von Deutschland irgendwie einfach nicht gewöhnt, läuft da die Müllentsorgung in den meisten Fällen doch sehr koordiniert ab – aber im Endeffekt verschiffen wir auch nur unseren Dreck in andere Länder, damit wir es schöner haben. Wie immer ein sehr kontroverses Thema, aber wir fühlen uns dadurch umso mehr bestärkt unseren Müll so gering wie möglich zu halten und das, was anfällt so ordentlich, wie im jeweiligen Land möglich, zu entsorgen.

Und da sind wir tatsächlich schon beim nächsten Punkt, dem jeder Camper in Griechenland begegnen wird – wie entsorgt man hier Grauwasser? Entsorgungsstationen gibt es hier einfach nicht und auch Campingplätze sind nicht zwangsläufig damit ausgestattet, was für uns sowieso irrelevant ist, weil eigentlich kein Camping mehr geöffnet hat. Wir haben andere Camper getroffen, die mal auf dem Lidl-Parkplatz über einen Abfluss gefahren sind, ob der aber tatsächlich mit einer Kanalisation verknüpft war? Viele Gebäude hier haben noch Sickergruben, in denen das Abwasser landet, Kanalisationen und Kläranlagen sind hier kein Gang-und-Gebe. Und so müssen auch leider wir beim Abwasser improvisieren und es landet meistens dann doch eher im Gebüsch. Und ja, das ist nicht richtig, aber leider ist das hier momentan die einzige Option außer natürlich einfach den Tank dauerhaft offen zu lassen, was im Sommer vermutlich noch die „schönere“ Option wäre – denn bei heißem Wetter riecht der Abwassertank nun wirklich nicht mehr nach Lavendel…. Wie das hier im Sommer dann wohl riecht? Noch schwieriger wird es wohl mit Chemietoiletten, keine Entsorgungsstationen und eigentlich keine öffentlichen Toiletten, auf die man ausweichen könnte – was man wiederum nicht sollte, da im größten Teil Griechenlands auch kein Klopapier ins Klo gehört wegen den Sickergruben oder zu kleinen Abflussrohren. Aber das Problem haben wir zum Glück nicht, da wir mit Trockentrenntoilette reisen und das würde ich dringend jedem sowieso schon ans Herz legen und erst recht, wenn man in ein Land reisen möchte, das eben nicht die beste Infrastruktur hat, was Abwasserentsorgung o.ä. angeht. Und auch wenn wir an vielen inoffiziellen „Müllkippen“ vorbeigekommen sind, gibt es in Griechenland so viele öffentliche Mülleimer, wie wir sie bisher glaube ich in keinem Land gesehen haben. Und in der Regel gibt es immer einen normalen und einen Recycling-Eimer (inwiefern sich die Leute daran halten, sei mal dahingestellt), normale Müllentsorgung ist also wirklich gar kein Problem. Noch besser sieht es tatsächlich mit der Wasserversorgung aus – in jedem kleinen Städtchen gibt es mindestens eine öffentliche Wasserquelle und meistens hat die auch noch einen Wasserhahn dran mit richtig viel Druck drauf, sodass wir unseren Albfilter dranhängen und das Wasser dann auch bedenkenlos trinken können. Bisher hatten wir nur einmal Wasser, das einfach nicht geschmeckt hat, weil es unglaublich kalkhaltig, aber in dem Sinne auch nicht gesundheitsschädlich war, ansonsten war das bisher echt das kleinste Problem – wir hoffen sehr, dass das so bleibt! Okay, das war ein kurzer Schwank aus alltäglichen Problemen, wenn man im Van lebt – aber vielleicht interessiert das auch den ein oder anderen und die Essenz ist: wer im Winter nach Griechenland will, muss autark sein. Und autark heißt nicht, ich scheiße ins Gebüsch und lass zusätzlich zum Haufen auch noch mein Papier da liegen, was hier leider immer noch zu viele Menschen denken (kurzer Hate geht raus an die Busch-Kacker, ihr seid ekelhaft und außerdem isst unser Hund das!).

Zurück zum Thema: unser nächstes Ziel war Kastoria. Und schon auf der Fahrt in die Stadt konnte man nicht anders als all die Werbung für Pelze zu bemerken. Und je näher man dem Zentrum kam, desto dichter wurde die Zahl der Pelzhändler. Da ich natürlich leidenschaftlich Pelze trage, kann ich euch auch sagen, wieso das so ist (manche munkeln ich habe das gegoogelt und auf discovergreece.com nachgelesen):

„Sie ist nicht nur in Griechenland, sondern weltweit für ihre Pelze bekannt. Die Einwohner von Kastoria haben vor Jahrhunderten die Kunst der Pelzfertigung von den Konstantinoplern erlernt. Bald gründeten die Einwohner von Kastoria ihre eigenen Werkstätten, die in alle großen Städte Europas lieferten.“

Okay, uns haben die Pelze zugegeben nicht interessiert aber die Idylle von der Seepromenade kann man der Stadt definitiv nicht aberkennen. Kastoria liegt am Orestiada-See, welcher zu den wichtigsten Feuchtgebieten Griechenlands gehört. Wir müssen zugeben, als wir da waren hat der See nicht so lecker gerochen, aber der Ausblick als wir zur Kapelle des Heiligen Athanasius von Kastoria hochgelaufen sind, war wirklich wunderschön.

Wir lieben Mezze!

Beim Runterlaufen konnte man über die Dächer von Kastoria blicken und die ein oder andere Villa ausmachen, die vermutlich einem der Pelzhändler gehören. Wieder unten an der Promenade angekommen, haben wir Casper ins Auto gebracht und sind noch kurz durchs Städtchen gegangen. Auch jetzt sind die wenigen offenen Kaffees am See gut besucht und man kann sich bildlich vorstellen, wie man hier im Sommer durch das Stimmengewirr und den Duft von frisch gebrühtem Kaffee flaniert, wenn alle Kaffees wieder geöffnet haben.

Wir selber haben uns ein kleines Restaurant etwas innerhalb ausgesucht und haben es uns bei leckeren Mezze und anschließendem Milchshake sehr gut gehen lassen ehr wir im Dunkeln zum Stellplatz für die Nacht aufgebrochen sind.

Über eine kurvenreiche Straße und durch mit grellen LEDs beleuchtete Städtchen sind wir zum Zazari-See gefahren. Aufgewacht sind wir mit Blick auf den See und einen einsamen Fischer, der sich bei dem trüben Wetter die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat. Zum Spazieren gehen haben wir uns dann für eine See-Umrundung entschieden, laut Komoot sollte das nicht so lange dauern, also sind wir los, um dann nach halber Umrundung zu bemerken, dass jemand „Mountainbike“ als Sportart gewählt hatte… Nach knapp zwei Stunden statt 40 Minuten waren wir dann aber wieder zurück am Auto und konnten zum eigentlichen Tagesziel aufbrechen, den Naturschutzgebieten von Arcturos. Arcturos ist eine NGO (eine staatsunabhängige Organisation), die sich für den Schutz von Wildtierfauna und deren Habitat einsetzt. In Griechenland haben sie die beiden Auffangstationen für Wölfe und Bären gegründet, die Besuchern zugänglich gemacht worden sind, sodass sie sich ein Bild von der Arbeit und dem Hintergrund der Organisation machen können. Gestartet haben wir bei den Wölfen, hier gibt es ein kleines Besucherzentrum mit einem Info-Raum über Wölfe und einen Souvenirshop (der Erlös wird für die Arbeit der Organisation verwendet). In dem Info-Raum gibt es allgemeine Infos über die Entwicklung der Wolfspopulationen in Griechenland, der Art und Weise wie wir Menschen Wölfe wahrnehmen (meistens böse und gefährlich) und wie sie wirklich sind und generelle Infos wie zum Beispiel die Anatomie der Wölfe. Zudem wird darauf eingegangen, wieso Arcturos neben den Auffangstationen auf angefangen hat, den griechischen Schäferhund wieder zu züchten. Da die Wolfspopulationen (zum Glück) wieder ansteigen, steigt natürlich auch die Gefahr für die nicht gerade wenigen Schafs- und Ziegenherden in Griechenland. Dem soll mit den griechischen Schäferhunden entgegengewirkt werden: der Schäferhund ist um einiges größer und massiger als ein Wolf und hat einen ausgeprägten (genetisch bedingten) Herdenschutz-Instinkt. Wenn eine Herde von so einem Hund beschützt wird, wird ein Wolf sie nicht angreifen, weil er dem Hund unterlegen wäre. Hier sieht man die beiden Skelette im Vergleich:

Somit sucht der Wolf sich eher andere Futterquellen wie zum Beispiel Wild, damit er einem Kampf mit dem Herdenschutzhund aus dem Weg geht. Das ist die wohl beste Methode für den Schutz der Herden, allerdings sollte man auch als Mensch und vor allem Mensch mit Hund aufpassen, dass man selber einer so geschützten Herde nicht zu nahe kommt, damit der Herdenschutzhund gar nicht erst denkt man sei eine Gefahr – der nimmt seinen Job nämlich wirklich sehr ernst. Wir haben zwar davor schon immer darauf geachtet einen großen Bogen um die Herden zu machen, aber jetzt ist unser Gehör doch nochmal etwas sensibiliserter für die Glocken, denn wir haben so einen griechischen Schäferhund dann auch noch in echt (nicht nur das Skelett) gesehen und ja, groß ist noch untertrieben.

Neben den Sheltern für die Schäferhunde gibt es auch noch die großen Ausläufe für die Wölfe und Luchse, zu denen wir dann in einer Privatführung geführt wurden und alle möglichen Fragen stellen durften. Das ist hier aber nicht wie im Zoo, dass man das ganze Gehege sieht, man steht lediglich am unteren Rand und wenn man Glück hat, zeigt sich ein Wolf oder Luchs, wenn nicht, dann halt nicht. Die Tiere kommen aus Zoos, die geschlossen haben, da sie nie gelernt haben in freier Wildbahn zu überleben, sind sie nun auf die Hilfe, in Form von Futter-Bereitstellung, von Menschen angewiesen. Zusätzlich werden die Tiere, wenn nötig, medizinisch betreut und beobachtet, um mehr über sie zu lernen. Alle Tiere sind kastriert, denn Ziel ist es, dass das Shelter irgendwann schließen kann, weil hoffentlich wieder alle Tiere in freier Wildbahn leben und keine mehr aus Zoos aufgefangen werden müssen. Wir haben die drei Luchse und einen der Polarwölfe gesehen, die „normalen“ grauen Wölfe bekommt man wohl nur sehr selten zu Gesicht, da sie in dem Terrain natürlich extrem gut getarnt sind.

Für uns ging es dann auch direkt weiter zu den Bären. Hierfür mussten wir allerdings nochmal eine knappe halbe Stunde ins Gebirge fahren. An sich ist der Weg nicht weit, nur superkurvig und es war wirklich richtig neblig, als wir unterwegs waren. Oben haben wir dann aber die Wolkendecke durchbrochen und uns bot sich ein gigantischer Blick über das Wolkenmeer bis zum Olymp.

Casper und das Wolkenmeer

Für uns ging es aber erst einmal weiter zu den Bären, da wir wegen unserem ausgearteten Spaziergang am Morgen etwas später dran waren als geplant. Einen Info-Raum gab es hier oben leider nicht, allerdings hat unser Guide diesmal sogar deutsch gesprochen und nachdem den griechischen Besuchern alles erklärt wurde, hat sie für uns nochmal alles zusammengefasst und wieder all unsere Fragen beantwortet. Bei den Bären handelt es sich auch hauptsächlich um Tiere aus Zoos. Allerdings sind auch drei Bären aus ehemaligem Privatbesitz (wie gestört ist das?) aus Albanien, zwei ehemaligen Tanzbären und ein verwaistes Bären-Junges unter den Schützlingen. Wusstet ihr, dass Tanzbären auf heiße Platten gestellt wurden und parallel dazu Musik laufen gelassen wurde, sodass sie später die Musik mit dem Schmerz assoziiert haben und dann automatisch angefangen haben zu „tanzen“? Wobei das „Tanzen“ ursprünglich ja nur die Abwehr war, dass sie ihre Pfoten nicht verbrennen. Allein die Vorstellung ist total grauenhaft und es ist total verrückt, dass solche Bären wirklich noch existieren. Die Bären, die hier betreut werden, sind natürlich auch wieder Tiere, die nicht gelernt haben in freier Wildbahn zu überleben. Dem verwaisten Bären wurde es zwar so gut wie möglich beigebracht (Futter wurde versteckt, ein Minimum an Menschenkontakt) und es wurde anfangs auch wieder ausgewildert, aber während der weiteren Beobachtung hat man leider gemerkt, dass es alleine nicht überleben wird, weshalb es wieder zurückgeholt wurde. Aber auch hier hofft man natürlich, dass die Station irgendwann nicht mehr benötigt wird.

Bär am Bär sein 🙂

Neben der Arbeit in den Sheltern führt die Organisation natürlich auch Wildtier-Beobachtungen und Zählungen durch, wissenschaftliche Forschungen, Sensibilisierung der Öffentlichkeit und übt politischen Druck in Sachen Tierschutz aus. Wir fanden den Besuch super interessant und finden solche Arbeit auch total wichtig und können es jedem empfehlen mal vorbeizuschauen, sollte man in die Gegend kommen.

Bevor es für uns wieder zurück in die Nebelsuppe ins Tal ging, haben wir nochmal den Ausblick über das Wolkenmeer genossen und versucht das Ganze mit der Drohne einzufangen, das Ergebnis seht ihr hier:

Brandung vom Wolkenmeer

Leider erfolgte dann auch die nächste Stellplatzanfahrt im Dunkeln, während wir am Tag vorher immerhin hauptsächlich über geteerte Straßen gefahren sind, ging diesmal der letzte Teil über Feldwege. Und diesmal waren es wirkliche Feldwege, keine Schotterstraßen mit ein paar Schlaglöchern, sondern der Weg, den der Bauer zwischen seinen Weinreben mit dem Traktor fährt. Aber Herbie und Marvins souveränes manövrieren haben uns trotzdem sicher ans Ziel gebracht. Und wieder standen wir direkt an einem See mit wunderschöner Hecktür-Kulisse. Am nächsten Tag haben wir den leichteren Weg zurück auf die normale Straße gewählt, wo wir den Weg Richtung Thessaloniki eingeschlagen haben. Vorerst war es aber nur ein kurzer Stopp, um unseren Hausstand um einen Mini-Staubsauger zu erweitern (denkt euch, was ihr wollt, wir feiern ihn und er macht es doch leichter den Dreck auch aus dem hintersten Eck zu bekommen :D). Das eigentliche Ziel war nämlich Chalkidiki – okay, Chalkidiki ist genauer gesagt eine ganze Region, die für ihre drei Landzungen bekannt ist, die ins Meer ragen. Die Landschaft geht hier von mediterranen Wäldern und Olivenhaine in Sandstrände und geschützte Buchten über und (Achtung Spoiler) ist in der Nebensaison einfach nur traumhaft.

Der erste Finger ist Athos – hierfür braucht man keine Zeit einplanen, denn die wenigsten von uns werden hier einen Fuß über die Grenze setzen, ja richtig gehört Grenze, denn Athos ist eine autonome Mönchsrepublik. Männer können versuchen einen der wenigen Besuchsvisa zu ergattern, müssen dafür aber einiges an Bürokratie auf sich nehmen und dürfen maximal vier Tage bleiben. Als Frau kann man sich das Prozedere sparen, denn Frauen dürfen Athos seit dem Jahre 1045 nicht betreten. Daher haben wir uns wohl oder übel mit Fotos zufrieden gegeben, auf denen man die Klöster auf den Klippen thronen sieht und lassen Athos Athos sein und haben unsere Reise durch Chalkidiki in Assa begonnen. Hier standen wir zwei Tage mutterseelenallein direkt am Ladhario-Strand. Drei Besucher haben mal vorbeigeschaut, ein älterer Mann hat uns angesprochen und mir eine Muschel geschenkt. Ansonsten waren die Olivenbauern am Oliven ernten und niemand hat sich für uns und den Strand interessiert, außer „Bud“. Bud ist unser neuer pummeliger Streuner-Kumpel, der von Casper die meiste Zeit toleriert wurde. Er ist uns auf unserer kleinen Wanderung durch die Olivenhaine gefolgt, bis er nicht mehr konnte und hat am Auto gewartet als wir zurück gekommen sind. Wir waren schwimmen, haben die Outdoor-Dusche an der Wasserquelle gefüllt und unseren Privatstrand genoßen und gelernt, dass rohe Oliven ungenießbar sind.

Dann ging es weiter zum mittleren Finger „Sithonia“, kurzer Stopp am Kavourotrypes-Strand unter den Pinienbäumen, bevor wir an die Spitze nach Kriaritsi gefahren sind.

Kavourotrypes-Strand

Kriaritsi sollte mal ein ziemliches Bonzen-Städtchen werden, wenn man sich mal die ursprünglichen Pläne anschaut – große Villen mit Privatpools und verglasten Fronten – rausgekommen ist ein Netz aus Straßen und Gehwegen ohne Gebäude. Okay, gelogen, ich glaube 4 oder fünf Häuschen stehen schon dort, eine Villa, die man sogar mieten kann, und inmitten des Straßennetzes haben sich Leute ein kleines Camp errichtet oder kleine Hütten gebaut. Aber ansonsten steht kein einziges Haus, denn irgendwann hat man bemerkt, dass die Trinkwasserversorgung nicht ausreicht, um die Grundstücke zu bedienen. Seitdem verwittern alle Straßen, Wege und Treppen wieder. Manche Teile sind so ausgespült, dass der Gehweg nur noch in der Luft hängt oder Straßen schon wieder weggebrochen sind. Die Brücken sahen noch recht vertrauenswürdig aus, weshalb wir bis zum Meer vorgefahren sind und so unsere eigene kleine Villa auf vier Rädern mit atemberaubendem Blick aufs Meer und den Berg Athos hatten. Am Morgen wurden wir von einem Rudel Hunde und zwei riesigen Ziegenherden in der Ferne besucht, ansonsten interessiert sich keiner für die Anwesenheit von einem. Wie auch, ist ja niemand da. Bin mir jetzt auch gar nicht sicher, ob man Kriaritsi Ghost-Town nennen darf, wenn es eigentlich nicht mal Häuser gibt?

Da es eine Windwarnung gab, haben wir nach einem windgeschützten Plätzchen gesucht. Aber irgendwie ist das „Städtchen“, wenn man nicht vorne mit Blick aufs Meer steht, recht gruselig, weshalb wir dann doch weitergefahren sind und die Nacht in Kalamitsi am Strandparkplatz (smart, hier windet es natürlich nicht, oder?) verbracht haben. Eigentlich schlafen wir nicht in Städten / Orten, aber hier waren schon alle Schotten dicht. In den ganzen kleinen Städtchen hier sind die Fensterläden der Ferienwohnungen geschlossen, Strandbars abgebaut, Tavernen und Supermärkte haben zu. Ab und an sieht man vielleicht mal einen Einheimischen, aber die könnte man an einer Hand abzählen. Im Sommer muss hier die Hölle los sein, Strände verwandeln sich in Partymeilen, bis zu 2000 Leute sollen sich hier in den kleinen Buchten ansammeln und feiern. Und wie überlaufen die „Stellplätze“ dann sind, die wir bisher mit maximal einem anderen Camper teilen, erzählen uns Park4Night-Bilder. Eins können wir sagen: Wir sind extrem froh jetzt hier zu sein.

Ausblick aus dem Bett am Kalamitsi-Strand

Der nächste Stellplatz der folgt, toppt nochmal alle vorangegangenen: Zwar musste sich Herbie hier mal wieder beweisen, weil wir ihn die bisher vielleicht schlimmste Straße lang gequält und auf dem Weg drei kleine Flüsse durchqueren mussten (wer braucht schon 4×4 oder Offroad?!), dafür sind wir bei Aretes in einer kleinen Bucht rausgekommen, wo wir wieder einen Strand für uns alleine hatten. Die Bucht ist komplett ab vom Schuss und außer einem Moto-Cross-Fahrer kam hier niemand lang. Am nächsten Morgen wurde die Bucht dann auch noch zum Spielplatz für zwei Delfine – wir können es gar nicht wirklich fassen, was für ein Leben wir hier gerade führen.

Leider war unser Wassertank leer und wir mussten diesen schönen Ort schon wieder verlassen. Aber das ist gar nicht so schlimm, wenn man weiß, dass der nächste schöne Platz um die Ecke auf einen wartet. Und so hüpfen wir hier nun erstmal weiter von Strand zu Strand und genießen das Leben.

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3 Kommentare

    1. Klingt nach einem Plan und freut uns, wenn wir dazu inspirieren 😌 obwohl man vielleicht auch schon etwas früher als wir her kommen könnte, langsam wird’s nämlich auch hier ganz schön frisch, zumindest sobald die Sonne weg ist ❄️

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