Kreta – Die Insel der tiefen Schluchten, schönen Strände und kurvigen Straßen
Als für uns klar war, dass wir nach vier Wochen in der Hundeauffangstation weiterziehen werden, überlegten wir, wie unsere Route aussehen sollte. Wir merkten bereits, dass wir uns zu dem Zeitpunkt in der zweiten Hälfte unserer Reise befanden. Die Pläne werden nämlich immer konkreter. Da wir Fabienne (Marvins Schwester) am 01.03.2023 in Montpellier, Frankreich, treffen werden, mussten wir entscheiden, wo wir die übrigen 1,5 Monate verbringen wollen. Da uns Griechenland bis dato so gut gefallen hat war die Entscheidung nicht schwer.
Somit ging es am 11.01.2023, nach einem schönen Spaziergang im Hafen von Pireäus, mit der Nachtfähre nach Kreta. Da wir die Nacht nicht draußen an Deck verbringen wollten, haben wir uns für ca. 330€ eine Haustier-Kabine gebucht. Das Boarding der Fähre war etwas lustig, da es, nicht wie wir es bisher kannten, irgendein Gate, Tor oder Check-In gab. Lediglich ein Matrose scannte unser Ticket bei der Einfahrt in das Schiff ab. Da zu dem Zeitpunkt mindestens vier Fähren nebeneinander „befüllt“ wurden, waren wir sichtlich glücklich als wir im Schiff merkten, dass es auch das richtige nach Kreta (Heraklion) war. Die Nacht war dann auch ziemlich entspannt, die Kabine hatte leider kein Fenster, wodurch sich alles für uns ein bisschen komisch anfühlte. Man konnte nicht wirklich sagen, ob wir bereits fuhren oder noch im Hafen lagen.
Wir nutzten die frühe Ankunft am nächsten Tag und schauten uns Heraklion an. Wir zogen ein bisschen durch die Gassen und schauten in den ein oder anderen Laden rein. Das Wetter begrüßte uns auf Kreta jedoch eher verhalten. Daher fuhren wir ein bisschen weiter in den Osten der Insel wo wir abgelegen an einer alten Straße einen schönen Stellplatz fanden. Zuerst waren wir nicht ganz sicher, ob wir Herbert heile hinunter und später wieder hinauf bekommen. Die eine Zufahrt war sehr ausgespült und die Kante zwischen Beton und Schotter bereits ca. 15 cm hoch. Im Gegensatz dazu war die asphaltierte Option sehr steil und endete in einer 180 Grad Kurve, in welche Herbert gerade so reinpasste. Wir entschieden uns jedoch trotzdem (den asphaltieren Weg) hinunter zu fahren, wodurch wir zwei, leider etwas regnerische Tage, mitten in einer schönen Bucht verbrachten. Wir nutzten die Zeit auch, um uns zu informieren, welche Abenteuer wir auf Kreta erleben wollten.
Zwischen den Felsen
Was uns im Vorhinein nicht bewusst war, dass die Insel sehr gebirgig ist und viele tiefe Schluchten hat. Wir machten uns schlau und merkten uns für die Zeit auf Kreta die „Kritsa-“, „Richti-“, „Zarkos“ und „Imbros“-Schlucht. Allesamt hatten wir dann auch in den 3 Wochen besucht, daher folgt hier eine kleine Zusammenfassung:
Alle Schluchten hatten ihren eigenen Charakter und wir würden erneut jede davon besuchen. Besonders gut haben uns jedoch Richti und Kritsa gefallen. Beide sind in einem Rundweg integriert und bieten neben ein bisschen kraxeln auch schöne Ausblicke.
Ein Strand schöner als der andere
Das gute an einer Insel ist definitiv, dass es an schönen Stränden nicht mangelt. Wir haben auf unserer Zeit in Kreta wirklich häufig, einsam in einer schönen Bucht gestanden und übernachtet. Im Sommer wird das sicherlich nicht der Fall sein, jedoch war es im Winter zum Teil wie ausgestorben. Neben dem Palmenstrand in Vai, einem netten Parkplatz im kleinen Dorf Mocholos standen wir auch für zwei Nächte, am sicherlich bekanntesten, Elafonissi Strand. Mit rosafarbenem Sand, einer angrenzenden Insel sowie klarem Wasser ist der Strand wirklich ein Traum. Wenn das Wasser tief genug ist, kann man über eine Sandbank zur Insel laufen und diese erkunden. Ebenfalls geht direkt am Strand der E4-Wanderweg los, welcher einen die Küste entlang durch mehrere Buchten führt. Wenn man auf Kreta ist, sollte man die Anfahrt von ca. 1,5 Stunden auf sich nehmen, denn der einmalige Ort ist es definitiv wert!
Zuletzt schliefen wir eine Nacht am Paralia Falasarna Strand, welcher sich nahe der Stadt Kissamos befand. Leider wählten wir die falsche „Straße“ als Zufahrt, weshalb es für uns eine eher traumatische Anreise war. Hier bleibt gesagt, wenn ihr auf Kreta seid, nimmt lieber immer die asphaltierten Straßen, den sobald es über in Schotter geht, wird es echt abenteuerlich. Anders als in Norwegen sind hier Schotterstraßen wirklich in schlechtem Zustand. Nicht nur befinden sich meist tiefe Furchen im Boden, auch gibt es keine Hangabsicherung oder Befestigung welche davor schützen, dass die Straße zur Seite wegbricht… Naja, zurück nahmen wir dann den asphaltierten Weg.
Viele tolle Orte
Die Zeit auf Kreta verging superschnell. Wir konnten die Insel einmal komplett abfahren und viele tolle Orte besuchen. Selbst bei der Fahrt hat man immer wieder wunderschöne Ausblicke, da sich meist ein Berg an den anderen reiht. Wir besuchten neben den Schluchten und Stränden auch den Mylonas Wasserfall. Dieser versteckte sich etwas entfernt von der Küste in den Bergen. Vom Parkplatz aus kann man entspannt in einer Stunde hinlaufen. Dabei passiert man zuerst ein großes Abwasserbecken, welches leider echt heftig stinkt, um dann über einen kleinen Pfad bis hinter zum Wasserfall zu gelangen. Der Weg geht auch ca. 700 Meter durch einen alten Wasserkanal. Ein besonderes Erlebnis, da das Wasserbecken am Ende tief genug ist, um eine kurze Abkühlung zu nehmen. Wir waren entschlossen genug, dass wir selbst im Januar bei 16°C Außentemperatur uns rein wagten.
Das schöne auf Kreta fanden wir, dass es nicht viele Großstädte gibt, dafür sehr viele kleine Dörfer. Diese hatten stehts ihren eigenen Charme und waren auf ihre Art besonders.
Nach 3 Wochen ging es für uns dann von Kissamos zurück aufs Festland. Die Fährverbindung kannten wir selbst nicht, ein älteres deutschen Ehepaar hatte uns eines Abends am Strand darauf hingewiesen. Für uns war das insoweit perfekt, dass wir eh zurück nach Peleponnes wollten und somit nicht ein drittes Mal denselben Weg von Piräus nehmen mussten. Weiterhin kostete die Fähre 150€ weniger, da diese tagsüber fährt und man keine Kabine für den Hund benötigt.Mit der, etwas schaukligen, Überfahrt endete dann auch die schöne Zeit auf Kreta. Wir werden die Insel definitiv weiterempfehlen, da sie gerade in der Nebensaison ein Traum für Camper ist!